Clutches

Der Begriff „Clutch” stammt aus dem Englischen und bedeutet „umklammern“ oder „festhalten“. Damit ist das Prinzip der Tasche auch schon erklärt: Da sie ohne Henkel und Riemen daherkommt, muss die Trägerin sie unter den Arm klemmen oder stets in der Hand halten. Manikürte und gepflegte Fingernägel sind da natürlich ein Muss. Nicht nur deswegen ist die Bag alles andere als praktisch – und für ausschweifende Partynächte nur bedingt geeignet. Die Gefahr, sie zu verlieren oder irgendwo liegen zu lassen, ist einfach zu groß. Sie ist eine Hand-Tasche im buchstäblichen Sinne.

Das macht aber gar nichts, denn die aparte Clutch Bag hat ohnehin einen ganz anderen Anspruch: Am liebsten bewegt sie sich auf großem Parkett. Auf einer Gala oder einem eleganten Dinner ist sie die perfekte Begleitung. Siefasst gerade das Nötigste: Lippenstift, Kreditkarte, Schlüssel, Smartphone. Diese Reduzierung auf einige wenige Dinge ist eine Form von Luxus, die auf subtile Weise kommuniziert: Ich kann es mir leisten.
Wer nach einer Abendveranstaltung im Regen nach Hause läuft, wird nicht zur Clutch greifen, sondern zum Shopper, in dem Wechselschuhe und Regenschirm Platz finden. Wer sich ohnehin chauffieren lässt, kann auf großes Gepäck verzichten – und greift eben zur kapriziösen Tasche ohne Trageriemen.

Die zarte Handtasche im Briefumschlagsformat gehört zu den klassischen Formen der Clutch. Sie variiert in Länge und Höhe, jedoch selten in der Tiefe – eine Envelope Clutch ist meistens flach. Eine EC-Karte können Sie darin gut unterbringen, einen dicken Geldbeutel eher weniger. Voluminöse Gegenstände verursachen unansehnliche Beulen und erschweren das Schließen der Tasche. Ihre strukturierte Form bildet dafür einen schönen Kontrast zu weich fließenden Kleidern.

Aufgrund ihrer länglichen Form wurde diese Form der Clutch nach dem französischen Backwerk benannt. Mit ihrer „großen Klappe“ ähnelt sie außerdem einem überdimensionierten Geldbeutel. Mal ist sie aus butterweichem Leder gefertigt, mal aus festem Kunststoff. Gelegentlich versteckt sich im Inneren eine zarte Gliederkette, an der die elegante Handtasche beim Tanzen oder dem Gang zur Bar über die Schulter gehängt werden kann.

Jetzt wird’s edgy: Form und Material der Box Clutch machen es schier unmöglich, sie zu übersehen. Gleich ob eckig, abgerundet oder geometrisch: Die Kastenform ist ein Style Statement, das keiner Worte bedarf. Die stabile Hülle sorgt dafür, dass der Inhalt auch die eine oder andere Champagnerdusche übersteht. Geöffnet und geschlossen wird die kantige Tasche mit einem Schnappverschluss, der häufig als dekoratives Objekt besondere optische Akzente setzt.

Ausgefallene und exzentrische Unterarmtaschen erfreuen sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. „Schuld“ daran sind Designer wie Olympia Le Tan, Anya Hindmarch und Kate Spade und sogar das konservative Chanel. Bei ihnen verwandeln sich die eleganten Damenhandtaschen in Legosteine, glänzende Chipstüten und sogar Bücher. Am erschwinglicheren Ende der Preisskala bieten Lulu Guinness, Skinnydip, Monki und Daisy Street ausgefallene Modelle an, mit denen Sie garantiert aus der Masse herausstechen.